Wächter der Zeit: Die drei Burgen Nordzyperns und ihr vergessenes Kommunikationsnetz

Die drei Burgen Nordzyperns – St. Hilarion, Buffavento und Kantara – bieten nicht nur eine malerische Aussicht über das Land. Sie offenbaren eine faszinierende Geschichte innovativer Kommunikation, die vor Jahrhunderten Leben rettete und Königreiche verteidigte.

Mehr als nur Steine und Mauern

Mittelalterliche Burgen rufen oft Bilder von mächtigen Mauern, düsteren Verliesen und prunkvollen Rittersälen hervor. Die drei Burgen Nordzyperns – St. Hilarion, Buffavento und Kantara – waren jedoch weit mehr als das. Als stille Wächter der Insel boten sie nicht nur durch ihre imposanten Mauern Schutz, sondern auch durch ihre einzigartige Lage und ein ausgeklügeltes Kommunikationssystem.

Das Trio mit dem besten Ausblick

Eine Reise durch das bergige Terrain Nordzyperns führt zu drei beeindruckenden Höhenburgen:

  1. Die St. Hilarion Burg, etwa 20 km westlich von Girne, thront auf 732 Metern Höhe. Sie wurde im 10. Jahrhundert von den Byzantinern errichtet und diente ursprünglich als Kloster. Von hier aus bietet sich nicht nur ein spektakulärer Blick auf die Küste, sondern die Burg bildete auch den westlichsten Punkt eines genialen Kommunikationsnetzwerks.
  2. Die Buffavento Burg ist mit 954 Metern die höchste der drei Burgen und fungierte als Herzstück des Kommunikationssystems. Sie wurde im 11. Jahrhundert von den Byzantinern erbaut. Ihre Position ermöglichte den Empfang und die Weiterleitung von Signalen sowohl von St. Hilarion als auch von der Kantara Burg.
  3. Die Kantara Burg, etwa 50 km östlich von Girne gelegen, vervollständigt das Trio. Auch sie wurde im 10. Jahrhundert von den Byzantinern errichtet. Von hier aus konnten die Wächter die östliche Küstenlinie und die Ebene von Mesarya überblicken.

Rauchzeichen und Feuermelder der Antike

Das Kommunikationssystem dieser Burgen war für die damalige Zeit äußerst fortschrittlich. Es basierte auf visuellen Signalen, die wichtige Nachrichten blitzschnell über große Entfernungen übermitteln konnten. Tagsüber verwendeten die Wächter Rauchsignale, nachts lodernde Feuer. Die Arbeit als Burgwächter muss äußerst spannend gewesen sein, besonders in Momenten, wenn plötzlich ein Rauchsignal am Horizont auftauchte.

Ein Netzwerk, schneller als jeder Bote

Die strategische Lage der Burgen machte dieses Kommunikationssystem hocheffektiv. St. Hilarion konnte direkt mit Buffavento kommunizieren, und Buffavento wiederum mit Kantara. Dadurch konnte eine Nachricht in Windeseile von einem Ende der Insel zum anderen gelangen – deutlich schneller als jeder Bote zu Pferd.

Ein Beispiel verdeutlicht die Effizienz: Bei der Annäherung feindlicher Schiffe an die Ostküste konnten die Wächter von Kantara sofort ein Signal an Buffavento senden. Buffavento leitete die Warnung an St. Hilarion weiter, und innerhalb weniger Minuten war die gesamte Insel in Alarmbereitschaft.

Mehr als nur Kommunikation

Die Bedeutung dieser Burgen ging weit über ihre Rolle als „mittelalterliche Mobilfunkmasten“ hinaus. Sie dienten als wichtige militärische Stützpunkte, Zufluchtsorte in Zeiten der Gefahr und im Fall von St. Hilarion sogar als königliche Sommerresidenz. Jede Burg hat ihre eigene faszinierende Geschichte:

  • St. Hilarion: Ursprünglich ein Kloster, benannt nach einem Einsiedler. Später wurde sie von den Lusignan-Königen als Sommerresidenz genutzt. Die Burg ist täglich zwischen 9:00 und 18:00 Uhr für Besucher geöffnet.
  • Buffavento: Der Name bedeutet „Trotze dem Wind“ – passend für die höchstgelegene der drei Burgen. Sie galt aufgrund ihrer Lage als praktisch uneinnehmbar. Die Burg ist frei zugänglich, aber die Anfahrt gestaltet sich abenteuerlich.
  • Kantara: Diese Burg spielte eine wichtige Rolle während der Kreuzzüge und der Lusignan-Herrschaft. Sie ist täglich von 9:00 bis 16:00 Uhr geöffnet und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung.

Ein Ausflug in die Vergangenheit

Ein Besuch dieser faszinierenden Orte in Nordzypern lohnt sich. Jede Burg bietet nicht nur Einblicke in die mittelalterliche Architektur und Verteidigungstechnik, sondern auch atemberaubende Aussichten auf die zypriotische Landschaft.

Von den Zinnen dieser Burgen aus lässt sich nachempfinden, wie es gewesen sein muss, als Wächter den Blick über das Land schweifen zu lassen und nach Signalen der Nachbarburgen Ausschau zu halten. Der raue Wind, der über die Mauern weht, verstärkt das Gefühl, in die Vergangenheit zu reisen.

Die drei Burgen Nordzyperns – St. Hilarion, Buffavento und Kantara – sind mehr als nur alte Gemäuer. Sie sind stumme Zeugen einer Zeit, in der Kommunikation lebenswichtig war und innovative Lösungen gefragt waren. Sie erinnern daran, dass auch in einer Welt ohne Internet und Smartphones Menschen Wege fanden, um über große Entfernungen hinweg miteinander in Kontakt zu bleiben.

Ein Besuch dieser faszinierenden Orte ist eine Reise in die Vergangenheit und bietet die Möglichkeit, sich näher mit der überaus interessanten Geschichte der Insel Zypern auseinander zu setzen.

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